Jupiterbedeckung durch den Mond 2012

von Aloys König

Nach dem Venustransit im Juni, der wegen Bewölkung von Fulda aus nicht beobachtet werden konnte, fand am Sonntag, dem 15. Juli ein weiteres spektakuläres und seltenes Ereignis am frühen Morgenhimmel statt, von Fulda aus ebenfalls hinter Wolken: eine Jupiterbedeckung durch den irdischen Mond.

Screenshot: Stellarium (stellarium.org)

Beobachtbare Planetenbedeckungen durch den Mond gehören zu den sehr seltenen Himmelsereignissen, so gibt es sie gut sichtbar überhaupt nur für die Planeten Venus, Mars, Jupiter oder Saturn. Viele dieser Bedeckungen geschehen auch während der Tageszeit, was die Beobachtungsmöglichkeiten deutlich reduziert. Die letzte gut zu beobachtende Jupiterbedeckung fand am 23.2.2002 statt. Dieses Mal hätte sich die Bedeckung des größten Planeten unseres Sonnensystems durch den Mond schon ab 3.44 Uhr MESZ verfolgen lassen können. Idealerweise sollte dazu ein möglich hoher Standort aufgesucht werden, z.B. das Gebiet zwischen Rauschenberg und Liobakirche am Petersberg oder die Anhöhen der Rhön, wobei die Wasserkuppe sicherlich den besten Ausblick bietet.

An den Orten ohne Bewölkung erschien in den frühen Sonntagmorgenstunden der Jupiter als sehr heller „Stern“ am nordöstlichen Himmel. Jupiter ist ein sogenannter Gasriese, er besteht zu 90% aus Wasserstoff und weist keinen festen Kern auf. Aufgrund seiner Größe – sein Durchmesser beträgt etwa 140.000 km und er besitzt die über dreihundertfache Masse der Erde – ist er durch das reflektierte Licht der Sonne immer sehr gut am Himmel zu sehen, so auch dieses Mal:

Gegen 1.10 Uhr war bereits der (abnehmende) Mond aufgegangen. Noch vor der beginnenden Dämmerung verschwand der Jupiter dann hinter dem linken, oberen Bereich des Erdtrabanten, um nach etwa einer halben Stunde gegen 4.18 Uhr wieder sichtbar zu werden. Noch besser ließ sich die Übergangsphase an der dunklen Seite des Mondes während des Austritts beobachten. Sogar die vier galileischen Monde des Jupiter – benannt nach deren berühmten Entdecker Galileo Galilei – wurden nacheinander mit bedeckt. Die Monde Kallisto, Ganymed, Io, und Europa standen zu dieser Zeit genau in einer Linie mit dem Jupiter in der Mitte. Somit waren evtl. auch mit einem Fernglas die Jupitermonde sichtbar, ideal natürlich ein Fernrohr, so dass man fünf Ein- und Austritte beobachten konnte.

Als Zugabe zu diesem himmlischen Schauspiel befand sich unterhalb des Mondes als zweithellstes Objekt am Nachthimmel nach dem Mond die Venus sowie in unmittelbarer Nähe rechts der Venus der rote Hauptstern Aldebaran des Sternbilds Stier.

Eine weitere, aber nur in der Anfangsphase sichtbare Planetenbedeckung, die von Deutschland aus gesehen werden kann, findet wieder am 25.10.2014 statt, dann mit dem Ringplaneten Saturn.

(ak)

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